Dass Ringelnatz auch ein Maler war – das ist lange Zeit ganz in Vergessenheit geraten. Aber tatsächlich wurde dieses Hobby, das er zunächst als Autodidakt gepflegt hatte, für ihn in den zwanziger Jahren zu einem zweiten beruflichen Standbein.
„Seine malerische Reichweite ist groß: vom Landschaftsmotiv bis zum Gesicht; von wilder Phantastik bis zu paradiesischer Heiterkeit. Ringelnatz malt Eindrücke, Einfälle, Gefühle, Visionen…“, schreibt der Literatur- und Kunstwissenschaftler Herbert Günther im Jahr 1931.
Zusammen mit berühmten Malern wie George Grosz und Otto Dix stellt Ringelnatz seine Bilder in den renommiertesten Galerien aus und hat Erfolg. Bedeutende Galerien (etwa Nierendorf und Flechtheim in Berlin) stellten seine Bilder mit fast durchweg ernsthaften Sujets aus, und viele bedeutende Künstler zählten zu seinem engsten Freundeskreis.
Er hat nie eine Kunstakademie besucht und lässt sich malerisch wie technisch nicht auf eine Stilrichtung festlegen. Gerade dies macht ihn bis heute interessant.
Durch das Arbeitsverbot der Nationalsozialisten im Jahr 1933 geriet vor allem der Maler Ringelnatz in Vergessenheit. Einige seiner bedeutendsten Werke gelten als verschollen. Das Museum besitzt inzwischen mit über 60 Gemälden und Zeichnungen den größten Ringelnatz-Fundus.
Etliche seiner Ölgemälde und Aquarelle sind im Cuxhavener Joachim-Ringelnatz-Museum zu sehen, zum Beispiel auch diejenigen Werke, die Sie auf dieser Seite sehen.